3 Übungen und ein Beförderungsfall -Herbstübung der Löschgruppe Roggendorf/Thenhoven-

Sonntag, den 13.10.2013

Die Freiwillige Feuerwehr Roggendorf/Thenhoven führte am Samstag, den 12.10.2013 ihr jährliches Herbstüben durch. Von morgens bis in den Nachmittag hinein wurden dabei drei aufwändig gestaltete Einsatzszenarien abgearbeitet und verschiedene Gefahrensituationen gemeistert.

Der Übungstag begann um 9 Uhr in der Pfarrkirche St. Johann Baptist. Dort sollte es aus unbekannter Ursache zu einem Brand nebst heftiger Rauchentwicklung gekommen sein. Diverse Kirchenbesucher konnten sich dabei nicht mehr aus eigener Kraft ins Freie begeben. Es wurden daher insgesamt 3 Trupps unter Atemschutz zur Menschenrettung in die Kirche geschickt. Diese konnten die vermissten Personen aus den Bankreihen sowie von der Orgelempore ins Freie bringen und dem Rettungsdienst übergeben. Sodann wurde das im Altarraum entstandene „Feuer“ gelöscht und die Übung konnte beendet werden.

Weiter ging es zu einem Feuer in einer Lagerhalle am Gilleshof. Diese wurde mittels Nebelmaschinen komplett verraucht. In der Lagerhalle sollten sich laut Angabe eines Anwohners noch mehrere Personen befinden. Die Arbeit des vorgehenden Angriffstrupps wurde dabei zum einen durch die Größe der Halle sowie zum anderen durch die Unübersichtlichkeit der Örtlichkeit erschwert, da sich viele Fahrzeuge bzw. Anhänger hierin befanden. Eine sehr große Unterstützung stellte dabei die erstmals eingesetzte, vom Förderverein der Löschgruppe angeschaffte Wärmebildkamera dar. Mit Hilfe dieser war es sehr schnell möglich, die Personen trotz Verrauchung und damit verbundener „Nullsicht“ aufzufinden und aus der Halle zu bringen. Gerade bei Einsätzen, in denen es entscheidend auf das Zeitmoment ankommt, zeigt sich der Nutzen dieses Gerätes. Aber auch für den vorgehenden Trupp stellt dies eine Verbesserung dar, da die Koordination in unbekannten Einsatzobjekten wesentlich erleichtert wird. Nachdem die insgesamt 4 vermissten Personen gerettet und der Trupp erneut zur Brandbekämpfung in die Lagerhalle vorgeschickt wurde, wurde als zusätzliche Herausforderung noch ein so genannter Atemschutznotfall simuliert. Hierbei sollte ein Mitglied des Trupps durch umstürzendes Material verletzt worden und ein Rückzug aus eigener Kraft daher nicht möglich sein. Da auch der Vorrat an Atemluft zur Neige ging, wurde der Sicherheitstrupp mit einem Ersatzatemschutzgerät vorgeschickt. Dieses wurde dem verletzten Kameraden angelegt und dieser dann mit vereinten Kräften aus der Lagerhalle verbracht. Auch außerhalb der Lagerhalle stellte die Übung ein schweißtreibendes Unterfangen dar. Da der nächst liegende Hydrant zugeparkt war, musste zur Wasserversorgung eine ca. 300 m lange Leitung bis zur Sinnersdorfer Straße gelegt werden.

Zu guter Letzt rückte die Löschgruppe dann noch zu einem Unfall mit einer auslaufenden chemischen Flüssigkeit aus. Aus einem Tank eines Anhängers war ein giftiges Pestizid ausgetreten, zwei Arbeiter waren durch das Einatmen der Dämpfe bewusstlos geworden. Hier galt es, die verletzten Personen unter dem erforderlichen Eigenschutz schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Nachdem der weitere Austritt der Chemikalie gestoppt werden konnte, endete der Übungsteil gegen 14 Uhr.

Hoch offiziell ging es dennoch weiter. Nach bestandenem 3 wöchigen Lehrgang am Institut der Feuerwehr NRW in Münster wurde Tino Grunewald von Branddirektor Stobbe zum Brandoberinspektor befördert. In einer sehr ansprechenden Rede dankte Herr Stobbe für die freiwillig geleistete Arbeit und das Engagement. Als geprüfter Verbandsführer bekleidet Tino Grunewald damit nunmehr den höchsten Rang, den man als Freiwilliger Feuerwehrmann erreichen kann.

Der rundum gelungene Tag fand bei deftiger Gulaschsuppe einen gemütlichen Abschluss im Gartenhaus der Familie Esser, der auf dem Wege genau wie der Kirchengemeinde für das Zurverfügungstellen der Übungsörtlichkeiten noch einmal ganz herzlich gedankt sei.

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